LAG „Mädchen und junge Frauen in Sachsen-Anhalt“
Bundesweiter Fachkongress „Mädchen von hier … fordern von dir …“ Chancen von Mädchenarbeit im 21. Jahrhundert
In der historischen Rückschau auf die Entstehungsgeschichte der Mädchenarbeit und die Verankerung der Mädchenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe hat sich in ihrer 30 jährigen Entwicklung einiges verändert, vieles gewandelt, anderes ist geblieben. In den ersten 10 Jahren nach der ‚Wende‘ gab es, aufgrund der zielgruppenspezifischen Modellprojekte des Bundes und der Länder, zahlreiche gleichstellungsorientierte Angebote und Maßnahmen für Mädchen und junge Frauen. Nur wenige dieser Angebote haben bis heute „überlebt“, analog zu anderen Entwicklungen. Aktuelle Ergebnisse von zielgruppenspezifischen, thematischen Zukunftskonferenzen machen deutlich, dass die Mädchen und jungen Frauen Bedarfe, Ideen und Wünsche deutlich benennen und regional verortete mädchenspezifischen Angebote favorisieren. Dabei ist es ihnen wichtig, regionale Netzwerke zu nutzen, um Angebote publik zu machen bzw. Kooperationsprojekte zu entwickeln.
Die Diskussionen um die Umsetzung des Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Debatte um die Jungen als „Bildungsverlierer“ stellen auch die Mädchenarbeit vor neue An- und Herausforderungen. Einher geht diese Diskussion mit wissenschaftlichen Erhebungen über die zukünftigen Entwicklungen in den – überwiegend strukturschwachen Gebieten der Bundesländer. Junge, gut ausgebildete Menschen, insbesondere junge Frauen, wandern ab und verlagern ihren Lebensmittelpunkt in andere (Bundes)Länder (SEMIGRA-Studie). In diesem Zusammenhang sollte der 14. Kinder- und Jugendbericht „Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung“ Beachtung finden, der die Auswirkungen des demografischen Wandels und die „sozialverträgliche Gestaltung der gesellschaftlichen Entwicklung bei möglichen Belastungen künftiger Generationen“ berücksichtigt.
Ziele des Fachkongresses sind:
- Fachlicher Austausch über Entwicklungen und Tendenzen der Mädchenarbeit (Blick auf unterschiedliche Arbeitsfelder, Diversity, Intersektionalität)
- Sozialisation und Lebenswelten von Mädchen aufgreifen und diskutieren
- Partizipation von Mädchen und jungen Frauen an der Weiterentwicklung der Mädchenarbeit im bundesweiten Kontext
- Nutzung von Ergebnissen aus Forschung und Praxis (z.B. aus regionalen Zukunftskonferenzen)
- Herausarbeiten von neuen An- und Herausforderungen an die Mädchenarbeit mit Blick auf die Lebensverlaufsperspektive (ländlicher Raum, Berufsorientierung usw.)
- Weiterentwicklung der Praxis der Mädchenarbeit, notwendige gesellschaftliche und politische Diskurs
- Weiterentwicklung von Projekten, Netzwerken und Kooperationen der Mädchen-arbeit auf bundesdeutscher Ebene
- Entwicklung eines Positionspapiers für die GFMK
Termin: 18. Juni 2013
Ort: Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt, Magdeburg
Der bundesweite Fachkongress richtet sich an Expert_innen und Multiplikator_innen aus der Praxis der Mädchenarbeit, aus Ministerien, Verwaltungsebenen, von öffentlichen und freien Trägern, Gleichstellungs-beauftragte, Wissenschaftler_innen, Lehrer_innen, Schulsozialarbeiter_innen, Mütter, Väter, Mädchen und weitere Interessierte.
Nähere Informationen zum Ablauf und zur Organisation des Fachkongresses erhalten Sie in Kürze auf dieser Homepage.